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Über ein Jahrhundert dazwischen und doch: die Kindheitserinnerungen dieser zwei Frauen, beide aufgewachsen in kleinen Dörfern, die eine in Saint-Sauveur-en-Puisaye (Burgund), die andere gut 400km weiter südlich in Saint-Sauveur-de-Montagut ( im Departement Ardèche), in tiefer französischer Provinz, zeigen – trotz der über hundert Jahre Zeitunterschied - erstaunlich viele Parallelen. Colette, geboren 1873, in verhältnismässig, fast mondänem Umfeld, der kriegsversehrte Vater Finanzbeamter, die Mutter eine tierliebende, belesene 'höhere Tochter'. Und Marion Fayolle, Jahrgang 1988, aufgewachsen auf dem Familienbauernhof, alle Generationen unter einem Dach, getrennt nur durch den Stall. Einzeln oder zusammen gelesen, zwei wunderbare autobiographische Romane, Selbstportraits zweier Frauen, aufgewachsen in einer kleinen, engen, schönen, idyllischen – vergangenen – Welt.
Colette: Claudines Elternhaus Zsolnay Verlag, 2025 (Neuübersetzung) / Fr. 34.50 und Marion Fayolle: Aus gleichem Holz Atlantis Verlag, 2025 / Fr. 28.-
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