Frie Ein Hof und elf Geschwister

Zuchtstiere für die Auktionen, Kühe und Schweine auf der Weide, Pferde vor dem Pflug, ein Garten für die Vorratshaltung – der familieneigene Hof wird stolz und durchaus einträglich bewirtschaftet von den Eltern, Kindern und Hilfskräften. Das bäuerliche Leben der Nachkriegszeit scheint noch so, wie es (vermeintlich) schon immer war.
Doch schleichend verändert sich quasi alles: einst wohlhabende und angesehene Bauern gelten plötzlich als ärmlich und rückständig, trotz aller Modernisierung; die Kinder riechen nach Stall und schämen sich. Schon in den Siebzigerjahren ist die Welt auf dem Land eine völlig andere. Der Historiker Ewald Frie ist auf genau so einem Hof im Münsterland aufgewachsen und hat mithilfe seiner Familie – elf Geschwister geboren zwischen 1944 und 1969 – diese Zeit des Verschwindens, eines stillen, unwiderruflichen Abschieds, hervorragend beschrieben: fachlich sicher, aber immer sehr nah und persönlich, mit ein bisschen Wehmut, aber auch dem Blick nach vorn – ein Stück Zeitgeschichte, wie sie überall in Europa stattfindet.

Ewald Frie: Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben
C.H. Beck Verlag, 2023 / Fr. 32.50

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