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Ikigai ist der Schlüssel für ein langes, gesundes und erfülltes Leben. Es ist "das, wofür es sich zu leben lohnt" oder ganz einfach "der Grund, morgens aufzustehen". Viele Japaner*innen trachten danach, ihr ikigai zu finden und zu leben – egal, ob in der Karriere, in den Beziehungen zu Freunden und der Familie. Entscheidend ist dabei, dass man sein Ziel mit Hingabe verfolgt und das, was man tut, um seiner selbst willen tut: Ein 102-jähriger Karatemeister sagt, sein ikigai bestehe aus der Beschäftigung mit der Kampfkunst; ein 100-jähriger Fischer findet seines darin, weiterhin drei Mal pro Woche Fisch für seine Familie zu fangen; eine 102-jäh-rige Frau berichtet, ihres bestehe darin, ihre winzige Urenkelin im Arm zu halten. Miteinander verwoben, liefern diese einfachen Entscheidungen zum Lebensstil Hinweise darauf, was die Essenz von ikigai ausmacht: ein Gefühl für Gemeinschaft, eine ausgewogene Ernährung und ein Bewusstsein für Spiritualität. In seinen Recherchen zum Phänomen ikigai vermittelt Ken Mogi ausserdem viel Wissenswertes über Japan: Beispielsweise berichtet er von der uralten Tradition der Teezeremonie oder von der verlorenen Töpferkunst der 'Sternschale' – ihre Existenz ist nicht zu trennen von einer bestimmten Haltung zum Leben derer, die sich darin üben. Ken Mogi: Ikigai. Die japanische Lebenskunst DuMont Verlag, 2018 / Fr. 28.90 |